Augenlinse und
Grauer Star (Katarakt)

Ein Grauer Star (Katarakt) ist eine Trübung der natürlichen Linse in Ihrem Auge. Unsere Spezialisten gehören zu den erfahrensten Operateuren in Deutschland. Wir beraten Sie, welche künstliche Linse (Standard- oder Premiumlinse) sich für Ihre Bedürfnisse am besten eignet.

Grauer Star: Ursachen und Behandlung

Trübungen der Augenlinse können durch normale Alterungsvorgänge, durch Verletzungen, Entzündungen, Stoffwechselstörungen oder Medikamentennebenwirkungen entstehen. Sie führen zu einer Verschlechterung des Sehvermögens und erhöhter Blendempfindlichkeit. Man nennt diese Trübungen der Augenlinse auch „Grauer Star“ oder „Katarakt“.
Die menschliche Linse verändert sich mit dem Alter. Sie wird starrer und verliert die Fähigkeit, ihre Brennweite zu verändern. Normalsichtige Menschen sind in der Regel ab dem 40. Lebensjahr beim Lesen auf eine Brille angewiesen.
Die Linse verliert mit dem Alter auch an Lichtdurchlässigkeit. Fast jeder Mensch, der ein hohes Lebensalter erreicht, entwickelt einen grauen Star.
Weltweit gesehen ist der graue Star noch immer die häufigste Erblindungsursache. In den hoch entwickelten Ländern kann jedoch durch eine Operation das Sehvermögen meist wieder hergestellt werden. Die Operation des grauen Stars zählt zu der am häufigsten durchgeführten Behandlung weltweit. Sie hat eine hohe Erfolgsrate und ein geringes Risiko.

Querschnitt durch den Augapfel

Querschnitt durch den Augapfel

Lichtstreuung bei getrübter Augenlinse

Lichtstreuung bei getrübter Augenlinse

Welches der beste Zeitpunkt für eine Operation ist, hängt neben medizinischen Erwägungen von den Anforderungen und Ansprüchen der Patienten ab. Berufstätigkeit, ein aktiver Lebensstil oder auch Hobbies, die mit einer hohen Anforderung an das Sehvermögen verbunden sind, können Anlass sein, das Sehvermögen frühzeitig durch eine Operation der Augenlinse zu optimieren.

Operation mit der Standardlinse/Basislinse

Intraoculare Linsen (IOL) sind kleine, hochpräzise optische Linsen aus Kunststoffmaterialien, die bei der Staroperation anstelle der natürlichen Linse ins Auge eingepflanzt werden. Sie ersetzen die Funktion der getrübten natürlichen Linse und können auch zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit verwandt werden.
Die modernsten derzeit erhältlichen Intraocularlinsen bestehen aus Acrylkunststoffen. Sie werden im Spritzgussverfahren oder durch Oberflächenbearbeitung eines Rohlings hergestellt.
Moderne Linsen weisen eine sehr gute Verträglichkeit und Langzeitstabilität auf. Sie sind elastisch verformbar und können trotz ihrer Größe von ca. 12mm x 6mm mit speziellen Injektionssystemen durch einen lediglich 2mm großen Zugang ins Auge eingesetzt werden. Dies ist ein großer Fortschritt, der eine hohe Wundstabilität, rasche Heilung und schnelle Wiederherstellung des Sehvermögens gewährleistet.
Alle in unserem Hause verwandten Intraocularlinsen stammen von markt- und technologieführenden Herstellern wie ALCON oder Zeiss. Wir wählen nur solche Linsen aus, die klinisch umfassend erprobt sind und einer rigorosen Qualitätskontrolle unterliegen.
Versorgungsstandard in der gesetzlichen Krankenversicherung sind Intraocularlinsen mit sphärischer Optik und UV-Licht-Filter. Der Ausgleich einer im Anschluss an den Eingriff eventuell noch bestehenden Fehlsichtigkeit erfolgt mittels einer Brillenkorrektur.
Den Ablauf der Operation beschreiben wir auf unserer Seite Operationen bei Fehlsichtigkeiten.
Wenn Sie nach der Operation weitgehend Brillenfrei sein möchten, beraten wir gerne zu den Möglichkeiten einer Operation mit einer Premiumlinse. Auch bekannt als Sonderlinsen mit Zusatznutzen.

Geschichte der Katarakt-Operation

Eingriffe zur Behandlung des grauen Stars zählen zu den ältesten dokumentierten Operationen. Sie wurden bereits zu vorchristlicher Zeit durchgeführt. Die Erfolge der damaligen Eingriffe dürften allerdings äußerst bescheiden gewesen sein, da die Kenntnisse der Anatomie und Funktion der Augenlinse noch unzureichend waren und keine Hilfsmittel zur Verfügung standen, um die Funktion der Augenlinse zu ersetzen.
Wichtige Pioniere der Kataraktchirurgie sind de la Faye und Daviel, die Mitte des 18. Jahrhunderts mit den von ihnen beschriebenen Verfahren der intra- bzw. extrakapsulären Linsenextraktion die Grundlagen der heutigen Operationstechniken legten.
Seit dem 14. Jhdt. stehen Brillengläser zur Verfügung, mit denen man den Verlust der Linse im Star-operierten Auge ersetzen kann. Somit waren die Voraussetzungen gegeben, zumindest in Einzelfällen die Erblindung durch einen grauen Star zu verhindern. Die hohen Komplikationsraten verhinderten jedoch eine weitere Verbreitung des Eingriffs.
Noch bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein war eine Staroperation ein Eingriff, der zurückhaltend abgewogen wurde, da die Operationsrisiken hoch und die operativen Ergebnisse nicht immer zufriedenstellend waren.
Wichtige Meilensteine auf dem Wege zu den heutigen Operationsstandards waren die Entwicklung künstlicher Intraocularlinsen aus Acrylat durch Harold Ridley im Jahr 1953 und das Konzept der Phakoemulsifikation (Linsenkernzertrümmerung durch Ultraschallenergie), welches Charles D. Kelman Ende der sechziger Jahre erstmalig im Tierversuch erprobte.